Gesund in der Theorie & Praxis - ALLERGISCHE RHINITIS

Sehr geehrte Leserinnen und Leser!

Im heutigen Blogbeitrag, wird auf das Thema allergische Rhinitis eingegangen. Sie erfahren die Ursachen und natürlich auch Behandlungsmethoden sowie wertvolle Tipps für den Alltag. 

Immer mehr Menschen sind betroffen und leiden an einer Allergie. Alleine in Österreich sind es rund eine Millionen Menschen. Das sind 10 % der Bevölkerung. Rhinitis kennen wir ja schon aus einem früheren Blogbeitrag. Da sind wir auf die Rhinitis bezogen auf eine Entzündung der Nasenschleimhaut eingegangen.

Wie bei der infektiösen Rhinitis kommt es auch hier zu einem entzündlichen Prozess. Ausgelöst wird dieser aber nicht durch eine virale Infektion, sondern durch eine allergische Reaktion. Zuerst muss der Körper Kontakt mit einem bestimmten Stoff egal ob Pollen, ein Medikament, ein Lebensmittel oder was auch immer Kontakt haben. Erst frühestens beim 2. Kontakt mit dem bestimmten Stoff kommt es zur allergischen Reaktion. Unser Körper stempelt diesen unter „ACHTUNG, Gefahr“ ab und reagiert mit dem Immunsystem. Bei der allergischen Rhinitis sieht dies folgendermaßen aus: Allergenen kommen in die Nase und treffen dort auf das Immunsystem. Liegt eine Allergie vor, reagiert dieses mit einer Ausschüttung von Entzündungsmediatoren. Entzündungsmediatoren sind körpereigene Stoffe, die eine Entzündungsreaktion des Körpers einleiten oder aufrechterhalten. In diesem Fall ist der Entzündungsmediatoren Histamin. Es wirkt vor allem auf Zellen des Immunsystems und lässt unter anderem die Blutgefäße anschwellen und bildet Ödeme. Kurz zu Erklärung, Ödeme sind Wassereinlagerungen im Körper. Dies führt zur Erweiterung der Blutgefäße in der Nase und somit auch zur Entstehung einer Entzündung. Die Nase wird rot, es juckt, die Schleimhaut schwillt an und man schnupft und niest. Weitet sich die allergische Reaktion auf die Bronchien aus, so kann dies zum allergischen Asthma führen. Zusätzlich kann es neben einer allergischen Rhinitis zu einer Bindehautentzündung (also die Konjunktivitis), Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit, Abgeschlagenheit oder sogar Schlafstörungen kommen.

Menschen, die nur saisonal mit Allergien zu kämpfen haben, reagieren meistens allergisch auf Pflanzenpollen. Hierzu gibt es übrigens verschiedenste sogenannte Pollenflugkalender, die darüber informieren, wann und wo mit einer erhöhten Pollenbelastung bestimmter Pflanzen zu rechnen ist. Und für sehr interessierte haben wir auch noch einen Tipp: Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik erstellt immer tagesaktuelle Informationen zur Polenbelastung bezogen auf Hasel/Erle, Birke, Gräßer und Beifuß.

Abgesehen von der Allergie auf Pflanzenpollen, gibt es auch noch weitere Allergien, wie z.B. Hausstaubmilben oder Tierhaare, auch hier kommt es v.a. zur allergischen Rhinitis. 

Allergien sind auch in anderen Formen bekannt wie z.B. Nahrungsmittelallergie, Arzneimittelallergie, Allergie auf Stoffe wie Latex oder Nickel, sowie eine Wespengift- oder Bienengiftallergie. In diesen Fällen werden die verschiedenen Allergene meistens oral, über Hautkontakt oder, wie im Fall der Wespen- und Bienengiftallergien, über eine kleine Injektion vom Körper aufgenommen. In diesen Fällen spielt die allergische Rhinitis eine eher untergeordnete Rolle, denn es ist mit einer großen Bahnbreite an weiteren Reaktionen zu rechnen. Je nach Allergieschweregrad und Menge an ausgesetztem Allergen, kann dies von Hautausschlag, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall (Diarrhoe) . Bis über Atemnot und Herzkreislaufbeschwerden, hin zum Tod führen. Kommt es zu einer sehr starken allergischen Reaktion wird dies auch anaphylaktischer Schock genannt. 

Behandlung:

Am beliebtesten sind hierbei die Antihistaminika: wie der Name verrät wirken diese dem Histamin entgegen. Genauer gesagt, binden sie am selben Rezeptor wie das Histamin an und unterbinden dadurch die darauffolgende Signalkaskade. Einfach erklärt bedeutet dies, dass sie am selben Rezeptor anbinden wie das Histamin und somit die nächste Reaktion stoppen. 

 Die ersten Antihistaminika, waren noch sehr stark durchgängig auf das zentrale Nervensystem, sprich sie konnten die Blut-Hirn-Schranke leicht überwinden und somit auch dort ihre Wirkung entfalten. Dies resultierte darin, dass die Menschen, die die Medikamente einnahmen extrem schläfrig wurden. Deswegen werden diese Antihistaminika auch heute nicht mehr verwendet. Allerdings werden sie oft als Schlafmittel angewandt. Die Antihistaminika die zur Behandlung der allergischen Rhinitis heute im Umlauf sind, haben eine deutlich geringer ausgeprägte Gängigkeit auf das zentrale Nervensystem und somit ist nur mehr mit leichter Müdigkeit zu rechnen. 

Antihistaminika können außerdem auf unterschiedliche Weise verabreicht werden. Es gibt sie natürlich in Tablettenform bzw. für Kinder auch in Form eines Saftes. Für eine lokalere Wirkung gibt es auch Nasensprays oder Augentropfen. Es gibt Nasensprays die den bewährten Wirkstoff Cromoglicinsäure enthalten. Die Ausschüttung von Histamin aus den Mastzellen wird verhindert und dadurch werden die typischen Heuschnupfenbeschwerden wie Niesen und Fließschnupfen gelindert.

Auch die Hyposensibiliserung ist eine Option. Dies ist vor allem für Menschen mit sehr starker Allergie eine gute Option. Aufpassen muss man jedoch bei Patienten mit Autoimmunerkrankungen, sowie Patienten die spezielle Medikamente, wie etwa Beta-blocker also Blutdruckmedikamente einnehmen. Bei der Hyposensibilisierung wird der Patient regelmäßig dem Allergen ausgesetzt, indem dieses subkutan, das bedeutet in die Haut (oder in manchen Therapieformen auch sublingual, also unter die Zunge) verabreicht wird. Der Körper „gewöhnt“ sich dadurch quasi an das Allergen und die allergische Reaktion fällt weniger stark aus. 

Wer seine Allergie anderweitig in Schach halten möchte kann unter anderem wieder auf ein pflanzliches Zurückgreifen. Heute stellen wir euch die Traganthwurzel vor. Zu den Hauptinhaltsstoffen zählen: Polysaccharide, Saponine und Isoflavonoide. Zusätzlich enthält die Superwurzel gegen Allergien wertvolle Amino- und Fettsäuren, Kalzium, Eisen und Selen. Diese Inhaltsstoffe haben die Funktion, die Immunantwort umzuleiten und somit die Sensibilität der Allergene zu senken. Weiteres unterstützt die Wurzel das irritierte Immunsystem. Last but not least verringert wird die Histaminausschüttung verringert. Die Traganthwurzel könnt ihr in Form von Kapseln in der Apotheke eures Vertrauens kaufen.

Weiteres ist die Einnahme von Vitamin D zu empfehlen. Es wirkt unterstützend gegen Infektionskrankheiten und Autoimmunerkrankungen. Es ist besonders in den sonnenarmen Wintermonaten von Bedeutung und da direkt danach die Allergiesaison startet, tritt häufig ein Mangel auf. Dabei wollen wir allerdings darauf hinweisen, dass der Vitamin D Spiegel vom Arzt abgeklärt werden soll, ob ein Mangel besteht. Eine Studie des Dr. Jacobs Instituts für komplementärmedizinische Forschung konnte nachweisen, dass Menschen die von allergischer Rhinitis betroffen sind, eher an einem Vitamin D Mangel leiden. Auch bei allergisch bedingtem Asthma wird durch eine Studie bewiesen, dass die Beschwerden deutlich vermindert werden.

Auch die Sanierung des Darms schadet vor dem Start der Allergiesaison nicht. Ein Sprichwort sagt: „Die Gesundheit beginnt im Darm.“ Der Darm hat nicht nur die wichtige Aufgabe, unsere Nahrung zu verdauen, sondern ist auch wichtiger Bestandteil unseres Immunsystems. Deshalb empfehlen wir den Darm min. 3 Monate vor Beginn der Saison mit essentiellen Prä- und Probiotika zu versorgen, also den gesunden Darmbakterien. Allgemein gilt es rechtzeitig mit der Einnahme von Traganthwurzel, Vitamin D und dem Aufbau der Darmflora zu beginnen, damit der Körper genug Zeit hat, die Wirkstoffe aufzunehmen und gleich von Anfang an gegen die Allergie zu wirken. 

Nun verraten wir euch unsere Top-Tipps in der Allergiesaison:

  1. Allergenkarenz: obwohl es sich schlimm anhört, hin und wieder ist es dann vielleicht doch auch einfach gut einen starken Allergieschub zu vermeiden, indem man einfach dem Allergen aus dem Weg geht. Nutz vielleicht einen Tag mit besonders hoher Pollenbelastung einfach mal zum Putzen, Kochen, Häkeln, Buchlesen, … 
  2. Weiteres ist es sehr wichtig auf die persönliche ich nenne es mal Hygiene zu achten. Pollen sind sehr kleine Partikel, die sich schnell anhaften können. Deshalb ist es für stark betroffene Allergiker wichtig, täglich Haare zu waschen. Auch das waschen der Kleidung und der Bettwäsche sollte öfter durchgeführt werden. Weiteres ist zu beachten die Kleidung zum trockenen nicht hinauszuhängen. 
  3. Frische Luft brauchen wir alle. Achtet hierbei wie bereits erwähnt auf den Pollenflug und meidet quasi die Hochsaison. Räume sollte am besten in der Früh oder abends gelüftet werden, da zu dieser Zeit eher wenige Pollen fliegen. Auch das Verwenden von Pollenschutzgittern kann euch im Haus oder in der Wohnung zusätzlich schützen. An was man vielleicht auch nicht denkt, ist das Autofahren mit geschlossenem Fenster.
  4. Wascht euch mehrmals täglich das Gesicht mit sauberem, klarem Wasser. Wichtig ist es die Hände vorher gut zu waschen. Ansonsten bringt ihr den Feind quasi direkt ins Gesicht. Auch die Augen auszuwaschen kann oft bereits das Jucken lindern. Wischt dabei vorsichtig mit nassen Händen am Auge von außen Richtung Nase. 
  5. Auch wenn es im Sommer oft heiß ist, sollte das Einschalten von Ventilatoren vermieden werden. Die Pollen werden durch die Luft gewirbelt wie ein Blatt im Wind.
  6. Ein sehr einfacher Tipp ist es eine Sonnenbrille zu tragen. Die Augen werden von starken Reizen wie Sonnenstrahlen und Pollen geschützt. Zusätzlich ist man nicht so verleitet sich die Augen zu kratzen, wenn sie jucken. 

Nun wollen wir noch Kurz das Thema Kreuzallergien anschneiden. Eine Kreuzreaktion entsteht, wenn das Immunsystem Ähnlichkeiten zwischen 2 Proteinbestandteilen eines Allergens und einer anderen Substanz wie z.B. ein Lebensmittel erkennt. Dabei sind typische Kreuzreaktionen bei Pollenallergie bekannt.

Bei einer Allergie gegen Birkenpollen sollte vor allem auf Äpfel, Karotten, Haselnüssen, Sellerie, Kirschen und Pfirsichen verzichtet werden. 

Betroffene die gegen Gräserpollen allergisch sind ist das meiden von Melonen, Tomaten, Orangen sowie Weizenprodukten zu empfehlen.

Als 3. Beispiel haben wir die Beifußpollen. Dabei können Sellerie, Karotten, Gewürze wie Anis, Fenchel oder Petersilie sowie manche Kräutertees allergische Reaktionen hervorrufen.

Klassische Symptome einer Kreuzallergie sind: Jucken und Kribbeln im Mund- und Rachenraum, Anschwellen von Zunge, Lippen oder Gaumen, Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit oder Bauchschmerzen.

 

Danke fürs Lesen und BIS BALDRIAN!