
Gesund in der Theorie & Praxis - ABWARTEN und TEE TRINKEN
Sehr geehrte Leser und Leserinnen!
Im heutigen Thema gehen wir nochmals auf die Erkrankungen der letzten 3 Beiträge kurz ein. Sprich Bronchitis, Rhinitis und der Grippale Infekt. Da Pflanzen sehr oft unterschätzt werden, wollen wir in diesem Beitrag darauf sensibilisieren wie Pflanzen uns im Genesungsprozess unterstützen können.
Bronchitis = Husten
Gelingt es den Viren in die Bronchien einzudringen, reagiert das Immunsystem und bildet ein Sekret. Durch das husten versucht der Körper die Viren auszuscheiden. Meist beginnt eine Bronchitis mit trockenem Husten. Anschließend wird er schleimig und sollte nach ca. 7 Tagen wieder abklingen. Kommt Fieber dazu oder der Schleim wird gelblich/ grün sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.
Rhinitis = Schnupfen
Eine Rhinitis wird ausgelöst, wenn die Viren in die Nasenschleimhaut eindringen können. Auch hier reagiert der Körper mit der Produktion von Schleim. Meist ist unsere Nase dann verstopft und es tritt ein dumpfer Kopfschmerz ein. Auch hier gilt wieder, bei Fieber oder Verfärbung des Schleims ist ein Arztbesuch nötig.
Grippaler Infekt/ Grippe
Beim grippalen Infekt beginnt die Krankheit meist schleichend. Die Körpertemperatur steigt nur sehr selten und bleibt meist unter 38Grad. Das Fieber dauert auch kaum länger als 2 Tage. Im Gegensatz zur Grippe treten Kopfschmerzen nur sehr selten auf. Dafür klagen die meisten Menschen beim grippalen Infekt über Halsschmerzen. Gliederschmerzen sind nur sehr selten. Schleimbildung tritt sowohl in den oberen als auch in den unteren Atemwegen auf. Beim grippalen Infekt muss man mit einer Krankheitsdauer von 7-10 Tagen rechnen.
Bevor wir mit dem eigentlichen Thema starten, wollen wir darauf hinweisen, dass die folgenden Pflanzen nur die gängigsten sind zur Bekämpfung der bereits genannten Erkrankungen verwendet werden. Auch bei den Inhaltsstoffen haben wir uns auf die wichtigsten priorisiert, da dies sonst den Rahmen sprengen würde.
Schleimlöser
Unter diesen finden wir vor allem Pflanzen mit einem hohen Gehalt an ätherischem Öl. Diese könnt ihr übrigens schon oft einfach durch ihren aromatischen Geruch erkennen.
THYMIAN ist einer der prominentesten Pflanzen, wenn es um verschleimten Husten oder Schnupfen geht. Er ist in verschiedenen Variationen erhältlich. Ob als Tropfen, Kapseln, in einem Saft oder als Tee. Aber was macht Thymian eigentlich in unserem Körper? Thymian wirkt schleimlösend, Auswurf fördernd (also er hilft den Schleim auszuhusten) und bronchospasmolytisch das bedeutet, er hat eine entkrampfende Wirkung auf die Bronchien
Nun zu den Inhaltsstoffen:
- Ätherische Öle (vor allem Thymol) in Pflanzen wirken entzündungshemmend und verhindern krampfartige Hustenanfälle. Auch wenn Thymian auswurffördernd wirkt, ist es trotzdem Sinnvoll ihn bereits am Anfang, also in der „trockenen Hustenphase“ zu kombinieren. Aber wieso denn das? Die ätherischen Öle im Thymian wirken entzündungshemmend am Bronchialepithel.
- Lamiaceen-Gerbstoffe (Rosmarinsäure) wirken adstringierend (zusammenziehend), antimikrobiell und entzündungshemmend.
Anis ist nicht nur beliebt am Brot oder gegen Blähungen. Nein, Anis ist auch auswurffördernd und wirkt entkrampfend auf die Bronchien. Die Inhaltsstoffe sind ätherische Öle (die für den intensiven Geruch verantwortlich sind), Phenolcarbonsäure und Flavonoide
ACHTUNG: Menschen die auf Anis allergisch sind oder unter allergischem Asthma bronchiale leiden, sollten Anis NICHT einnehmen
Fenchel ist ebenfalls eher bekannt als Brotgewürz oder gegen Blähungen. Er unterstützt den Körper Sekret zu verflüssigen. Fenchel beinhaltet wie Anis ätherische Öle, Phenolcarbonsäure und Flavonoide.
ACHTUNG: Bei Fenchel sollten Schwangere, Babys und Kleinkinder gar nichts bis sehr wenig einnehmen. Ansonsten kommen nur sehr selten allergische Reaktionen auf Fenchel vor.
Schleimdrogen
Diese werden sehr gerne bei trockenem Husten verwendet,
Die folgenden Pflanzen sind klassische Schleimstoffpflanzen. Sie werden gerne bei trockenem Husten verwendet, da sie die Schleimhäute gut auskleiden und somit eine übermäßige Reizung reduzieren.Durch den enthaltenen Schleim und auch die häufig enthaltene Stärke und Pektine sind sie sehr hitzeempfindlich. Hitze zerstört diese Stoffe, die uns die gewünschte Wirkung erzielen. Aufgrund der enthaltenen Pektine, Schleimstoffe und Stärke wird empfohlen, einen Kaltansatz zuzubereiten. Sprich man gibt die Pflanzen mehrere Stunden in kaltes Wasser. Leider können dadurch eine höhere Keimbelastung entstehen. Bereite dir nur kleine Mengen zu, dann kann nichts passieren.
Eibischwurzel
Beim Eibisch werden sowohl die Blätter als auch die Wurzel verwendet. Vor allem die Schleimstoffe in dieser Pflanze macht man sich zu nutzen. Weiteres sind Stärke und Pektine enthalten. Eibisch wird verwendet bei trockenem Reizhusten und bei Verdauungsbeschwerden.
Isländisch Moos wird auch isländische Flechte genannt. Kurzer Fakt am Rande: eine Flechte ist übrigens eine Symbiose aus Pilz und Alge. Zu den Inhaltstoffen gehören Schleimstoffe, aufgebaut aus Polysacchariden, und Bitterstoffe, darunter finden wir auch die Flechtensäuren. Die Isländische Flechte findet ihren Einsatz bei Schleimhautreizungen in Mund- und Rachenraum und damit verbundenem trockenen Reizhusten. Durch die Bitterstoffe kann man es einsetzen für Appetitlosigkeit und Gastroenteritis. Gastroenteritis? Was ist denn das? Bei der Gastroenteritis handelt es sich um eine Entzündung der Schleimhäute im Magen und Darm. Wohingegen die Gastritis nur die Entzündung der Magenschleimhaut ist.
Die Flechtensäuren haben übrigens zusätzlich auch eine antibiotische Wirkung
Spitzwegerich hat, wie der Name schon sagt, spitze lange Blätter, die zur Zubereitung von Tee’s oder Hustensäften gerne verwendet werden. Spitzwegerich wird verwendet bei Erkrankungen der oberen Atemwege und Entzündungen in der Mund- und Rachenschleimhaut. In der Volksmedizin ist er auch als Wundermittel bei Juckreiz bekannt. Dazu zerquetscht man die Blätter und gibt sie auf die betroffene Stelle.
Königskerze erkennt man sofort an der Optik. Sie kann bis zu 2m hohe Blütenstände bilden. Die Blüten selbst sind kräftig gelb und riechen honigartig süß. Doch die Königskerze ist nicht nur schön anzusehen, sondern ist auch ein gutes Mittel gegen Husten. Die Inhaltsstoffe bestehen aus Polysacchariden (Schleimstoffen), Saponine und Flavonoide.
Die Pflanze sorgt dafür, dass der produzierte Schleim leichter ausgehustet werden kann. Zudem wirkt sie reizlindernd und entzündungshemmend.
Bei der Lagerung ist es besonders wichtig trocken aufzubewahren, da die Pflanze schnell Wasser anzieht und anfällig wird für Ungeziefer und Schimmelbildung. Zusätzlich färben sich die Blüten bei längerer Lagerung braun und verlieren somit an Qualität.
Saponine
Sie wirken im Allgemeinen schleimlösend und Auswurf fördernd. Sie reizen die serösen Zellen der Bronchialschleimhaut, wodurch die Produktion eines eher dünnflüssigen Sekretes angeregt wird, wodurch sich der Schleim deutlich verflüssigt.
Efeublatt sollte nie als Tee getrunken werden, da die frischen Blätter bzw. der Blattsaft zu lokalen Schleimhautreizungen, Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Benommenheit und Tachykardie (=erhöhter Puls) führen kann. Daher legen wir euch ans Herz nur fertige AM mit Efeu einzunehmen.
Diese fertig AM wirken durch die enthaltenen Saponine schleimlösend. Studien zeigen, dass dies sehr positive Effekte bei Reizhusten und krampfartigen Husten erzielt. Auch chronisch-entzündliche Bronchialerkrankungen können sehr gut damit behandelt werden. Zudem wirkt Efeu antimikrobiell.
Bei der Primel können sowohl die Blüten als auch die Wurzel verwendet werden. Die Blüte enthält Flavonoide, Saponine und Carotinoide. In der Wurzel sind ebenfalls Saponine und ätherische Öle. Primel wird gerne verwendet, bei Katarrhen der Atemwege. Der Schleim wird verflüssigt und das Abhusten wird erleichtert. In der Pädiatrie wird aufgrund des Geschmacks und der geringen Reizwirkung der Magenschleimhaut die Blüte mit Kelch bevorzugt.
Süßholzwurzel wird nicht nur gerne gegen Atemwegsprobleme verwendet, man findet sie auch in dem ein oder anderen Süßigkeiten Laden in Form von Lakritze.
Die Süßholzwurzel schmeckt wie der Name schon sagt, sehr süß und wird somit gerne auch bei anderen Teemischungen für den Geschmack verwendet. Es sei jedoch dazugesagt, dass der Geschmack nicht jedermanns Sache ist. Und man schmeckt die Süßholzwurzel IMMER heraus Heute konzentrieren wir uns aber auf die eigentliche Wirkung. Die Wurzel enthält Saponine und Flavonoide. Sie wirkt krampflösend entzündungshemmend und auswurffördernd. Achtung!! Ohne ärztlicher Anordnung sollte die Süßholzwurzel nicht länger als 4-6 Wochen eingenommen werden, da es sonst zu einer Hypokaliämie, das ist ein zu niedriger Kaliumspiegel im Blut kommen kann. Dies kann wiederum Auswirkungen auf z.b. den Blutdruck haben. Auch Schwangere und Menschen mit Bluthochdruck bzw. Leberproblemen sollten die Finger von der Pflanze lassen.
Im Folgenden werden wir euch noch 2 Pflanzen vorstellen die super bei einem grippalen Infekt geeignet sind:
Holunderblüte
Der wunderbare Duft und die schönen Blüten kennen Sie bestimmt. Sehr beliebt ist auch ein Holler oder Hollunderblütensaft. Doch diese Blüten aber noch mehr drauf:
Bei einem grippalen Infekt macht man sich die Holunderblüten zu nutzen, weil sie diaphoretisch also schweißtreiben wirken. Somit schwitzt der Körper mehr oder weniger alle „schlechten Eindringlinge“ aus. Zusätzlich wirkt Holunder sekretolytisch, das bedeutet schleimlösend.
Lindenblüte
Auch bei den Lindenblüten macht man sich die schweißtreibende Wirkung zu nutze. Im Gegensatz zur Holunderblüte wirken die Lindenblüten leicht Hustenreizlindernd, aufgrund der enthaltenen Schleimstoffe
Warum haben wir eigentlich diesen Titel für diesen Beitrag gewählt? Zum einen ist es eigentlich ein sehr schöner Satz. Wenn man sich vorstellt man setzt sich mal gemütlich hin und trinkt einen Tee. Lässt man sich das auf der Zunge zergehen, klingt das sehr entspannend. Genau das wollen wir damit verdeutlichen. Husten, Schnupfen oder ein grippaler Infekt erwischt jeder einmal. Leider ist in der heutigen Zeit viel mit Stress verbunden. Vieles muss gleich sein und sofort erledigt werden und sobald man Krankheitsbedingt ausfällt ist dies für viele ein Horrorszenario. Niemand kann etwas dafür. Wichtig ist in dieser Zeit viel Ruhe! Das Immunsystem arbeitet auf Hochtouren und benötigt bereits viel Energie.
Zum anderen wollen wir mit der Überschrift darauf hinweisen, dass viele Erkältungssymptome mit pflanzlichen Mitteln sehr gut gelindert und geheilt werden können. Unterstützt euren Körper mit pflanzlichen Heilmitteln und gönnt euch soviel Ruhe wie nötig. Damit wollen wir jetzt nicht sagen, sobald sich ein Husten oder Schnupfen anbahnt gleich in den Krankenstand gehen. ABER ihr könnt in dieser Zeit eure Freizeit entspannter gestalten.
Danke fürs Lesen und BIS BALDRIAN!